
Bei Ausrüstungsfragen bin ich immer etwas zwiegespalten: Einerseits ist gute, belastbare Ausrüstung ein Muss und bei der Benutzung eine Freude – andererseits nervt der Ausrüstungsfetischismus, der vielerorts zu beobachten ist, schon gewaltig. Wie immer: Mittelweg. Alles kein Ultraleicht-Trekking, aber solide, tragbar und verlässlich.
Ein paar Kernstücke, die sich bisher bewährt haben:
- Zelt: MSR Hubba Hubba NX. Für mich ein fast perfekter Kompromiss: Funktioniert allein und zu zweit, bietet ausreichend Platz (2 Eingänge / Apsiden!), mit 1700g grade noch rucksackfähig, auch im Detail überlegte Konstruktion, eine helle Freude beim Aufbauen (geniales Gestänge, farbcodierte Zuordnung der Montagepunkte), erstaunlich wenig anfällig für Kondenswasser.
- Schlafsack: Mountain Equipment Aurora 1. Klar, Daune ist etwas leichter und kompakter zu komprimieren – aber das Teil hat einen weiten Temperaturbereich, ist solide verarbeitet und – wichtig – nässeunempfindlich.
- Matte: Therm-a-Rest NeoAir Voyager. Nach vielen Jahren mit selbstaufblasenden Matten ist das Teil ne Offenbarung: leicht und kompakt, mit einem Pumpsack (gleichzeitig Stausack für größeren Kram) schnell aufzupumpen, erfreulicher Komfort. Viel angenehmer als alles, was ich vorher hatte.
- Kocher: Primus Eta Express. Leicht, halbwegs windsicher, verblüffend effizient (die Wärmetauscher-Rippen am Topfboden scheinen einen guten Job zu tun), solide und pfiffig verarbeitet.
- Rucksack: Mein Standardrucksack (ein älterer Deuter Alpamayo 60+10) erwies sich als zu klein und -obwohl ich ihn wirklich gern trage – auch nicht auf das zu erwartende Gewicht ausgelegt. Nach langen Recherchen engte sich die Suche auf Bach-Rucksäcke ein. Am Ende ist es ein fast neuwertiger Bach NoMac 2 (80+ l, die breitere Variante des jetzt erhältlichen Slim Mac) geworden, bei ebay-Kleinanzeigen günstig erstanden. Voluminös, extrem solide, ohne jeden Schnickschnack, Tragegestell und Hüftgurt auf Lasten bis 35kg ausgelegt. Macht nen guten Eindruck, auch mit hoher Last auf dem Kreuz. Im Vergleich zum Deuter eine gewisse Umstellung, da halt kein Frontzugriff, keine Seitentaschen etc. Ist eben ein minimalistisches Konzept, aber bestens beleumundet.
- Schuhe: Nicht ganz unwesentlich 🙂 Mein “Fahrgestell” ist anspruchsvoll: große, sehr breite Füsse, hoher Spann, durchgelatschtes Fußgewölbe, Sehnenschäden – es ist schon immer schwer, was Passendes zu finden. Seit einigen Jahren bin ich extrem zufrieden mit Meindl Bernina Comfort Fit: breiter Leisten, nahtarme, solideste Verarbeitung, kein Goretex. Sieht zwar bei Größe 46 aus wie’n Raupenschlepper, läuft sich aber – zumal mit hoher Rucksacklast – richtig gut, ermüdungs- und blasenarm. Die ursprünglich dazugehörigen und ziemlich komfortablen Kork-Einlagen halten nicht ewig (man gibt ca 500km an) – deshalb getauscht gegen Spenco Earthbound, der erste Eindruck nach etlichen Kilometern ist sehr gut.