Nach einer ruhigen, regenfreien Nacht langsamer Tagesbeginn, auf dass die nassen Klamotten noch ein wenig trocknen können. Makellos blauer Himmel – das hebt die Stimmung schon nennenswert. Das Standardfrühstück: Ein Tütchen vorportioniertes Müsli und etwas Instant-Kaffee. Mit Blick auf den See schmeckt das sogar erträglich.
Rucksack packen – ab jetzt heißt das Ding nur noch “das Trumm”. Einmal auf dem Rücken, ist alles ok. Aber Aufsetzen ohne Bank ist schon schwer 🙂
Nach ca 1,5km stellt sich heraus, dass ich tatsächlich nicht am offiziellen Biwakplatz genächtigt hatte… Es taucht ein Shelter mit Zeltplattform und Trockenklo auf. Dort hätte ich trocken unterkommen können – aber ohne die schöne Aussicht. Ach, egal.
Vorwiegend auf gut zu laufenden Forststraßen geht es zügig voran, die Landschaft wirkt schwedisch: Felder, Wiesen, Weiden, natürlich auch ne Menge Wald, Gehöfte, Sommerwolken.
Leider auch Mücken und nervige Stechfliegen.
Nach längerer Zeit tauch dann das ziemlich langgestreckte Dorf Saint Vianney auf. Im kleinen
Lebensmittelladen ist der Schlüssel zum Shelter abzuholen – das befindet sich am Rande eines kleinen “Parks” (Sportplätze und Sitzmöglichkeiten, ein paar Buden für gelegentlich stattfindende Handwerkermärkte). Dort gibt es auch ein Sanitärhäuschen, das mit benutzt werden kann – die Dusche ist ein Genuss. Und dass es Bier gibt, wird nicht als unangenehm empfunden 😉
Kein Handynetz… Es fällt auf, dass ziemlich viele Häuser zum Verkauf stehen, viele sehen auch nicht direkt nach Wohlstand aus. Das bestätigt, was ich schon mal irgendwo gelesen habe – die Gaspesie ist wirtschaftlich schon eher arm, traditionelle Erwerbszweige (Landwirtschaft, Holzwirtschaft, Fischerei) brechen weg.
Zahlen: ca 12km, 382m Anstieg, 382m Abstieg. Sehr erträglich.