Die beiden Männer sind in der Morgendämmerung losgezogen, ich hab noch ein bisschen geschlummert. Kein Müsli mehr, deshalb NRG5-“Porridge”. Es gibt Verlockenderes, aber geht schon. Losgezogen vor 8 – es ist schon traumhaft, durch den taufrischen Morgen zu ziehen…
Sehr lange extrem komfortabler Pfad, komme schnell in meinen Rythmus und zügig voran. Landschaft bleibt unspektakulär waldig. Irgendwann beginnt der auf der Karte schon sichtbare lange Abstieg… Das Gestein hier ist Schiefer, viel Schotter, zT Quad-Trails. Absolutes Kaiserwetter.
Endlich, kurz vor Erreichen des Talbodens, erstmalig ein riesiger Ahornwald mit all den Schläuchen zur Gewinnung des Ahornsafts. Hab mich schon gewundert, das bisher nicht gesehen zu haben…
Kurz vorher der erste “echte” Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom. Hat was von Zielmarkierung….
Recht früh komm ich auf dem kommunalen Zeltplatz an, der liegt ganz hübsch, werde also hier bleiben. Am Empfang eine ältere Dame und ein junger Bursche, beide des Englischen nicht mächtig, aber check-in funktioniert natürlich. Relativ stolzer Preis: 28$.
Zeltaufbau, Duschen, Wäsche waschen…
Und dann – kaum zu erwarten – ohne Gepäck auf ins Dorf, etwa 3/4 Stunde, immer wieder an kleinen Holzhäuschen vorbei, die allesamt aussehen wie das Elternhaus von Calvin & Hobbes. Überall betörender Duft von Mädesüß.
Das “Dorfzentrum” besteht aus einer Häuserzeile an der Durchgangsstraße direkt am Strom, Motels, Geschäftchen. Und dann ist es endlich soweit: Im Lebensmittelgeschäft eisgekühltes Bier und Obst!!!
Erstmal ein Bier gekauft und in aller Ruhe, sehr meditativ, am Strand getrunken. Was für ein Genuss… Herrlich.
Es ist noch weit bis zum Ende – aber dieses Ankommen in einem Dorf, ein Bier, Liegen am Strand – das hat was von Ankunft.
Noch ein Einschlafbier gekauft (8,1%, 1,2l), Obst, Eier, Speck… Heut abend gibt es ein “richtiges”, frisches Abendbrot!
Alles heut fühlt sich an wie Sommer, sorgloser Sommer…
Zahlen: 20km, 5 Stunden, 599m Anstieg, 1140m Abstieg.