Auf dem Trail sind es nicht die Schwarzbären, die einem das Leben schwer machen (obwohl jeder drüber spricht und keiner sie sieht…), sondern andere, kleinere Bestien. Es gibt hier – gerade im Juni und wenn es feucht ist – Unmengen an stechenden Insekten: Mücken, klitzekleine Kriebelmücken, black flies, deer flies und sicher noch ein paar mehr. Davon las ich, deshalb glaubte ich mich mit einem Mückenmittel mit 50%DEET (Nobite) gut vorbereitet. Weit gefehlt – die ärgerlichsten dieser Viecher – deer flies – lassen sich davon nicht beeindrucken, sie scheinen es eher als willkommene Würze beim Blutverzehr zu betrachten. Da diese Viecher einem das Leben wirklich richtig schwer machen können, sind sie ein paar Zeilen wert…
Deer flies sind verwandt mit unseren Pferdebremsen, aber kleiner, schwarz, erinnern tatsächlich sehr an Fliegen. Sie treten in unerfreulich großer Anzahl auf, sind echte “Jäger” – sie lassen nicht locker und folgen dem Opfer auch über ziemlich lange Distanzen, lassen sich auch durch Schläge nicht beeindrucken. Das Fressverhalten ist fies: Sie stechen nicht, sondern reißen mit den Mundwerkzeugen die Haut kreuzförmig auf und futtern das dann austretende Blut. Und – das merkt man schmerzhaft! Besonders gerne gehen sie an Ohren, Nacken, Kopfhaut. Sie schaffen es auch, durch Kleidung zu piesacken. Ein echtes, nerviges Ärgernis – jeder Kanadier, den ich traf, lächelte wissend bei ihrer Erwähnung. So richtig hilft nix – ein Repellent von Watkins reduziert die Anzahl der Bisse ein wenig, mehr nicht.
Ein Gedanke zu „SIA-IAT: Deer Flies“